17 Juni 2022

3 Strategien, die dein Training mit einem nervösen und unruhigen Pferd erfolgreich machen

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Wenn mal wieder Nichts funktioniert....

Es ist ein schöner sonniger Tag, du fährst bester Laune zum Stall. Dein Pferd ist allerdings aufgeregter als sonst, es erschrickt sich vor einer Stallkollegin als sie um die Ecke kommt und springt dir beinahe auf den Fuß...Auf dem Platz dann die nächste Überraschung - du landest beinahe im Sand weil dein Pferd vor dem Apple Boy scheut, der da schon seit Wochen an genau dieser Stelle steht. Es scheint so als würde dein Pferd nach einer Möglichkeit suchen sich zu erschrecken. Das Training verläuft deshalb in angespannter Atmosphäre - wieder einmal - und du fährst nach Hause ohne deinem eigentlichen Trainingsziel näher gekommen zu sein. Eher im Gegenteil, du hast das Gefühl, dass immer weniger gut funktioniert.

Ich erzähle diese Geschichte, weil es mir selbst mit Amarin, meiner damaligen Reitbeteiligung, so ging. 

Nur war es bei uns noch deutlich schlimmer!


Amarin war erst 5 Jahre alt und hatte aus Zeitmangel nur wenig Ausbildung erhalten. Er konnte in allen Gangarten unter dem Reiter bewegt werden - das war aber schon ein halbes Jahr her. Ich selbst dachte damals, dass ich durch 2 Jahre regelmäßigem Reitunterricht, Kursbesuchen und Reitabzeichen eine gute Basis habe und war begeistert Amarin als Reitbeteiligung zu haben. Nach und nach stellte ich allerdings fest, was NICHT ging!


Reiten: Ging nicht, weil er mir viel zu schreckhaft war. Ich hatte Angst herunter zu fallen.
Longieren: Ging nicht, weil ich ihn einfach nicht auf die Kreislinie bekam (trotz spannender Ideen meinerseits mit Besenstiel und PVC Rohr - frag nicht 😉
Spazieren gehen: Ging nicht, abseits seiner Herde (also nach 10 Metern Fußweg) bekam er Panik und rannte kopflos um uns herum


Ich hatte also ein Pferd mit dem ich alles hätte machen können, nur funktionierte leider nichts, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich unsere Probleme lösen konnte.


Damit begann eine spannende Zeit in der ich sehr viel über Pferde, Horsemanship und auch über mich selbst gelernt habe. Amarin war mein größter Lehrer und ich bin ihm sehr dankbar für die Zeit, die wir miteinander verbracht haben. Ein Umzug hat unsere Wege getrennt, aber heute bereitet er seiner neuen Reitbeteiligung viel Freude. Aus ihm ist ein ganz tolles Verlasspferd geworden.

Für alle die mich noch nicht kennen meine Name ist Daniela Wißen und ich bin seit 2010 Pferdetrainerin mit Schwerpunkt Horsemanship und Gymnastizierung, ich helfe mit Leidenschaft Menschen und Pferden ein Team zu werden.

Heute möchte ich dir 3 Strategien an die Hand geben, die dein Training mit einem nervösen und unruhigen Pferd erfolgreich machen. Diese Strategien haben sich in den bisher 12 Jahren Horsemanship Arbeit mit meinen Kunden entwickelt und ich möchte dir damit gerne helfen, das Leben für dich und dein Pferd zu vereinfachen.


Webinareinladung: Mein 6 Phasen Trainingsplan für gelassene Pferde


Wenn du Lust darauf hast zu sehen, wie diese 3 Strategien in meinem Training umgesetzt werden dann lade ich dich ganz herzlich zu meinem kostenlosen Webinar ein.


Dort lernst du meinen 6 Phasen Trainingsplan für nervöse, unruhige Pferde kennen und erfährst, wie ich die Strategien aus diesem Artikel konkret umsetze.

Strategie Nummer 1:

Entspannung durch den richtigen Zeitpunkt des Trainings


Gerade bei unruhigen und nervösen Pferden stellt sich immer die Frage: 


Vermeidungstaktik oder Konfrontation?

Oftmals ahnen wir schon, dass es durch bestimmte Umstände schwierig werden kann mit dem Pferd zu arbeiten. Ein paar Beispiele wären der Zeitpunkt an dem alle Pferde auf die Weide geführt werden, Fütterungszeit, Zeiten in denen der Platz stark genutzt wird, besondere Ereignisse (neues Pferd, ungewohnte Arbeiten rund um den Platz). Außerdem spielen auch Hunger und das zur Verfügung stehende Bewegungsangebot eine Rolle.
Ein Pferd ist ein Lebewesen mit Bedürfnissen und eigener Meinung, je nach dem wie ausgeprägt sie ist kann es zu spannenden Diskussionen kommen. Pferde mögen außerdem Routinen und gewohnte Abläufe, sie reagieren unwillig, wenn die Abläufe sich ändern.
Ich bin deshalb ein großer Verfechter der Vermeidungstaktik zu Beginn der Ausbildung und auch in der Kennenlernphase (neues Pferd/neuer Stall), Details zu den Gründen findest du in der 2. Strategie.

Ich versuche also die Umstände für das Training so zu gestalten, dass ich mit einem zufriedenem Pferd zu einem günstigen Zeitpunkt auf den Platz gehe. So stelle ich die Weichen für ein erfolgreiches Training.
Im Verlauf der Ausbildung wird vieles selbstverständlich, die gemeinsame Beziehung ist unser Netz und doppelter Boden. Stück für Stück können wir die Anforderungen erhöhen und das Pferd ganz gezielt mit verschiedenen Situationen konfrontieren. Dabei können wir uns auf eine solide Basis verlassen und die Komfortzone und durch unsere gute Basisarbeit und das Pferd gewöhnt sich an verschiedene Ereignisse.


Strategie Nummer 2: 

Entspannung und Sicherheit durch individualisiertes Training - mit meinen Fragen zur Selbsteinschätzung


Jedes Pferd-Reiter Paar ist individuell und damit nicht vergleichbar mit anderen!

Das ist mir ein sehr wichtiges Anliegen, gerade in Zeiten von Social Media!
Bitte denkt immer daran, in den sozialen Medien wird nur das gepostet, was super geklappt hat. Es werden perfekte Ausschnitte des Lebens gezeigt, auf die man stolz ist. Die Tage an denen man heulend vom Stall wegfährt, frustriert am Liebsten alles hinschmeißen würde, die tauchen selten in den Postings aus. Das erzeugt die Illusion, dass bei allen anderen immer alles klappt und man selbst der einzige ist, bei dem nicht alles perfekt läuft. Falls man sich dann einmal traut ein Foto oder gar ein Video zu posten wird oft völlig unreflektiert draufgehauen, destruktive Kritik geäußert und damit der Effekt "nur perfektes Posten!" noch deutlich vergrößert.

Ebenso haben "wie weit seid ihr", "Posts mit Ausreden" und "perfekte *freu* Posts" Hochkonjunktur. Ich lese immer wieder Beiträge wie:
"mein 5 jähriges Pferd ist in seiner Ausbildung *soundso* weit, wie weit seid ihr mit euren Pferden?"
"... Glückspost ... *ein Gruppenmitglied feiert damit gerade einen persönlichen Erfolg*, wir sind leider noch nicht so weit wie andere hier, weil *dies und das*"
"... Foto von einem Pferd das etwas Besonderes macht ..." - Kommentare wie "das könnte ich auch gerne", "da bin ich jetzt neidisch" oder "das klappt bei uns sicher niemals, weil...."

In diesen Posts wird nicht beachtet, dass jedes Pferd-Reiter Paar sehr individuell ist. Das Wissen, der Charakter von Pferd und Reiter, die Zeit, die demjenigen zur Verfügung steht, wie lange derjenige das Pferd hat, welche Ausbildung hat das Pferd und der Reiter bisher gehabt, welche Hilfe steht zur Verfügung, welche Trainingsmöglichkeiten stehen zur Verfügung und vieles mehr. Mir persönlich ist wichtig, die Teams, die ich betreue dort abzuholen wo sie gerade stehen und ihnen zu helfen ihre Ziele zu erreichen.


Hier kommen meine Fragen zur Selbsteinschätzung:


Wie lange besitze ich das Pferd? Wie gut ist unsere gemeinsame Beziehung?
Welche Ausbildung hat mein Pferd bisher genossen? Auf welcher Basis findet unser Training statt?
Wie lange kann sich mein Pferd konzentrieren und macht motiviert mit?
Wie gut ist die Kondition meines Pferdes?
Wie ist mein Pferd bemuskelt?
Welches Trainingspensum / Belastungen ist mein Pferd gewohnt?
Wie alt ist mein Pferd? Befindet es sich noch um Wachstum (bis 6 Jahre!)?
Wie ist mein Pferd vom Charakter her? Introvertiert oder Extrovertiert? Ist der aktuell sichtbare Charakter und das Verhalten in bestimmten Situationen unterschiedlich zum grundlegenden Charakter und Verhalten?
Vorgeschichte mit Verletzungen, Leistungssport, Belastung durch bestimmten Trainingsmethoden / Disziplinen? Anderweitig Wissenswertes? Gibt es gesundheitliche Einschränkungen?
Rassespezifische Besonderheiten (Gangpferd, Zugpferd, Araber/Vollblüter)

Wenn du dir Gedanken zu diesen Fragen machst und so ein individuelles Training entwirfst bist du auf einem super Weg deine Ziele mit deinem Pferd auch wirklich zu erreichen. Außerdem fällt es dir leichter herauszufinden, wo gerade die größte Baustelle ist und dort anzusetzen um mit wenig Aufwand das meiste aus dem Training und der gemeinsamen Zeit herauszuholen.
Die Fragen zeigen auch auf, wieso es schnell zu ungerechtfertigten Bewertungen kommt und wieso es wenig Sinn macht sich mit irgend jemandem zu vergleichen, statt für dich und dein Pferd einfach das Beste rauszuholen.

Mit einem individuellen, auch euch angepassten Trainingsplan kannst du viel entspannter ins Training einsteigen. Es kommt nicht so schnell zu Missverständnissen oder gar gefährlichen Situationen und du hast ein klares Ziel vor Augen und kannst deinem Pferd so die Sicherheit geben, die es benötigt.


Strategie Nummer 3: 

Fehler sind erlaubt - Entspannung durch ein geändertes Mindset

Unsere Erwartungshaltung und Einstellung zum Training trägt sehr dazu bei, wie sich unser Pferd beim Training fühlt. Pferde sind sehr sensible Tiere, die auf Emotionen wie Wut, Frust, innere Anspannung oder Enttäuschung oft mit Unruhe, Nervosität bis hin zur Angst reagieren.


Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass klares Denken und Lernen nur in Entspannung möglich ist - ich sage nur Klassenarbeiten, Führerscheinprüfung usw. Stress hingegen verhindert klares Denken und Lernen effektiv - und das gilt auch für unsere Pferde.


Es ist also schlau "Fehler" als das zu sehen, was sie sind: Ein Versuch der nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hat - und einfach mit einem neuen Ansatz oder besserer Vorarbeit erneut zu starten.


Erlaube dir und deinem Pferd "Fehler" zu machen, also wenn man es überhaupt so nennen sollte...Lernen besteht aus Versuch und Irrtum. Führe dir das immer wieder vor Augen! So ähnlich wie kleine Kinder ganz natürlich das Laufen lernen indem sie aufstehen, loslaufen, hinfallen und das einfach so oft und so lange machen, bis das Gleichgewicht da ist und die Koordination funktioniert sollten wir uns auch Versuch und Irrtum erlauben.


Natürlich ist es wichtig zu reflektieren, sich weiterzubilden, Hilfe hinzuzuziehen und 1.000 Fragen zu stellen, wenn etwas nicht wie geplant funktioniert. Sich selbst - und das Pferd gleich mit - unter Druck zu setzen, Frust zu schieben und die Basis aus Vertrauen, Verständnis und Respekt aus dem Auge zu verlieren ist jedoch der falsche Weg. 


Wer keine Fehler macht,
macht auch keine Fortschritte! 

Mein Bonus-Tipp:

Back to the Basics - oder die Kunst das Komplexe 
unglaublich Einfach zu machen


Für mich ist die Basis der gemeinsamen Zusammenarbeit immer Vertrauen, Verständnis und Respekt, auf dieser Basis kann ich dann konkrete Übungen an die Hand geben und Trainingspläne erstellen die dich in den drei Basispunkten weiterbringen. Konkrete Übungen sind dabei so gestaltet, dass sie das dich und dein Pferd genau dort unterstützen wo gerade der größte Bedarf ist.

Gebe deinem Pferd also die Unterstützung, die es gerade braucht und arbeite an dem, was gerade am meisten fehlt.


Dabei lege ich besonderen Wert auf die Basics, wenn die Grundausbildung passt und einfache Bewegungsabläufe sitzen wird es sehr leicht darauf aufzubauen und später in die Spezialisierung zu gehen. Am Ende sind es ja nur 6 Bewegungsrichtungen, die wir gezielt und dosiert ansprechen möchten: vorwärts, rückwärts, links, rechts, hoch und runter. Jeder komplexere Bewegungsablauf ist also ein Puzzle aus diesen 6 Bewegungsrichtungen - und ein Puzzle besteht aus verschiedenen Teilen, die perfekt zueinander passen. Genauso ist es auch im Pferdetraining. Je größer also die Basis an bekannten und gut geübten Bewegungsabläufen ist, desto einfacher fallen dir und deinem Pferd dann die komplexeren Bewegungsabläufe und desto schneller stellen sich Erfolge ein.

 

Eine gute, durchdachte Grundausbildung ist nur 
durch eine noch bessere Grundausbildung zu ersetzen.

Wenn du nun neugierig bist, wie ich diese Strategien in meinem 6 Phasen Trainingsplan für nervöse, unruhige Pferde umsetze dann verpasse nicht das kostenlose Webinar in dem ich dir den Trainingsplan genau erkläre und du einen Eindruck von der konkreten Umsetzung bekommst. 



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